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Filmprojekt

Archiv der Erinnerung

Erinnerungen der überlebenden Juden aus Göttingen und Umgebung

Im Jahr 2000 hat die Jüdische Gemeinde Göttingen auf Initiative ihrer damaligen Vorsitzenden Eva Tichauer Moritz begonnen, die Erinnerungen ihrer früheren Mitglieder, die dem Naziterror rechtzeitig entkommen konnten, auf Video zu dokumentieren. Bis 2002 konnten 26 Interviews geführt werden: acht in Israel, sieben in New York und Washington, eins in Den Haag, zwei in Brasilien, je eins in Argentinien und Chile und fünf in Deutschland. Ab dem Jahre 2004 hat das im Juni 2002 gegründete Jüdische Lehrhaus Göttingen e.V. die Finanzierung weiterer Interviews übernommen. So konnten im Februar 2004 noch einmal zwölf Interviews in Florida und im September /Oktober 2004 ein weiteres in Florida, eines in San Francisco, eines in El Paso und eines in London geführt werden – insgesamt also 42 Interviews in acht verschiedenen Ländern. Beeindruckende Dokumente aus dem jüdischen Leben der Vorkriegszeit in Göttingen sind so entstanden.

Erstmals wurden Ausschnitte aus einzelnen Interviews am 7. Januar 2004 im Rahmen eines der vom Verein Freie Altenarbeit Göttingen e.V. regelmäßig durchgeführten Erzählcafés der Göttinger Öffentlichkeit präsentiert. Die Veranstaltung war völlig überfüllt.

Am 9. November 2004 wurden dann in der Langen Nacht der Erinnerung, die das Jüdische Lehrhaus seit 2002 regelmäßig in der Nacht vom 9. auf den 10. November veranstaltet, drei dieser bewegenden Interviews in voller Läge (also ungeschnitten) vorgeführt.

Über 100 Zuschauer kamen nach der Gedenkfeier am Mahnmal für die Synagoge in den Gemeindesaal von St. Michael, um direkt und unverstellt an den Erinnerungen der ehemaligen Göttinger Juden teilnehmen zu können.

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Die ehemalige Synagoge von Göttingen

Gezeigt wurden die Erinnerungen von:
Heinz Meyerstein, geb. 1920, am 9. November 1938 in München verhaftet und in das KZ Dachau verschleppt; nach der Freilassung in die Niederlande emigriert, überlebte nach der Besetzung des Landes mit falschen Papieren als holländischer "Fremdarbeiter" getarnt, bis ihm im November 1944 die Flucht nach Palästina gelang;
Rose Katz, geb. 1911, 1937 in die USA emigriert, 1938 gelang auch ihrem Bruder Leopold die Flucht in die USA; ihre Eltern wurden von den Nationalsozialisten ermordet;
und Albert Rosenberg, geb. 1918, ebenfalls 1937 in die USA emigriert; wurde dort Soldat, kehrte als Offizier des Intelligence-Service nach Deutschland zurück und nahm unter anderem an der Befreiung der Lager Buchenwald und Flossenbürg teil.

Die Veranstaltung dauerte bis Mitternacht und obwohl sie mitten in der Arbeitswoche, an einem Dienstag, stattfand, waren auch bei dem letzten gezeigten Film von Albert Rosenberg, der seine unauslöschlich schrecklichen Erfahrungen beim Betreten des Lagers Buchenwald im April 1945 schilderte, noch über 40 Zuschauer anwesend. Stumm verließen sie anschließend die Veranstaltung.

Anlässlich Jüdischer Kulturtage in Göttingen fanden „Stadtführungen der anderen Art“ statt. Bei einem Stadtrundgang vom Bahnhof über den Platz der ehemaligen Synagoge, die Weender und Groner Straße zurück zur Roten Straße 28 wurden ausgewählte Interviewpassagen vor den Wohnhäusern der ehemaligen Göttinger Juden auf eine Leinwand projiziert und dazu der Ton abgespielt. Diese Stadtrundgänge waren jeweils komplett ausgebucht.

Im Thomas-Buergenthal-Haus (Stadtbibliothek) wurden Abschnitte des Interviews mit dem ehemaligen Richter am Internationalen Gerichtshof in Den Haag, Thomas Buergenthal, im Rahmen der „Langen Nacht der Erinnerung“ gezeigt. Buergenthal schilderte darin seine Erinnerungen an verschiedene Konzentrationslager sowie seine Zeit im Göttingen der frühen Nachkriegszeit.

 

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Stichwort: „Filmprojekt“

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