Jüdisches Lehrhaus Göttingen Elisa Klapheck

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"Zerstörung und Wiederaufbau"


Lange Nacht der Erinnerung 9. November 2005

Wo weilt die Schechina? Im zerstörten und wieder aufgebauten Bethause der babylonischen Stadt Nehardea. (Bab. Talmud "Megilla" 29a)

Jüdische Geschichte ist das Zeugnis eines ewigen Wiederaufbaus. Die Hebräische Bibel, ebenso wie der Talmud sind zu großen Teilen Antworten auf vermeintliche Untergänge, auf die stets wieder ein Neuanfang folgte. Was bedeuten uns die Erkenntnisse und Botschaften anderer Generationen, die große Katastrophen erlebten und trotzdem am "jüdischen Dennoch" festhielten?

Rabbinerin Elisa Klapheck 9. November 2005
Foto Angelika Deese

Zum Gedenken an die Pogromnacht des 9./10. November 1938 lasen und diskutierten wir unter Anleitung von Rabbinerin Elisa Klapheck verschiedene prophetische und rabbinische Texte über die göttliche Kraft im Wiederaufbau nach der Zerstörung.
Aus dem Talmud:
Rosh Hashana IV,iv fol. 31 a: Über die zehn Wanderungen der Schechina;
Megilla IV, iii fol. 29 a: Über die verschiedenen Orte der Schechina;
Berakhoth VII, i, ii fol. 48 b: Über die verschiedenen Segenssprüche;
und einen Text von Rabbi Moses Cordovero, Der Palmbaum der Deborah (16. Jahrhundert).

Zusammenfassung: Nach jeder Zerströrung erfolgte ein Wiederaufbau und eine geistige Erneuerung durch die nachfolgende Generation:
Nach der Zerstörung des ersten Tempels die Aufzeichnung der Tora.
Nach der Zerstörung des zweiten Tempels die Aufzeichnung des Talmuds.
Nach der Vertreibung aus Spanien 1492 die Kabbala.
Nach dem Chelmniezky Pogrom 1648 der Chassidismus.
Für uns Heutige bedeutet dies, dass wir nicht nur mit dem Trauma der Zerstörung leben können und dürfen, sondern etwas Positives an die kommende Generation weitergeben müssen.

Rabbinerin Elisa Klapheck: "Man muss sich nach Auschwitz auf einen neuen Weg wagen und sich fragen, wie segnen wir im 21. Jahrhundert. Nur die Wiederholung des Alten wird der Katastrophe des 20. Jahrhunderts nicht gerecht."

Elisa Klapheck

 

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