Synagoge und Ecclesia

    

Fenster im Freiburger Münster: Man sieht zwei Personen wie bei einem mittelalterlichen Tjost aufeinander zureiten. Die rechte Frau hat die Augen verbunden und reitet rückwärts der anderen entgegen. Sie ist aus mehreren Gründen sofort als die Synagoge zu erkennen: Das Tier, auf dem sie reitet, hat die Hörner eines Bocks - das Zeichen für den jüdischen Sündenbock. Durch ihre nach hinten geknickte Haltung, ihre zerbrochene Fahne, vor allem aber durch die verbundenen Augen als Zeichen der religiösen Blindheit wird die Synagoge charakterisiert, als sei sie völlig blind dafür, dass es längst etwas Neues, Vollkommeneres, Besseres gibt: den christlichen Glauben, der den Messias - Jesus - erkannt hat, und dem das Judentum nun nachsteht. Für Jesus und die Kirche - Ecclesia  - steht die Frau auf der linken Seite, die mit Stolz und furchtlos in eindeutiger Siegerpose auf die Synagoge zureitet.

(Nach Jonathan Pfaff: http://www.fgs.snbh.schule-bw.de/see/muenster/ecles.html)

Synagoge und Ecclesia am Straßburger Münster (um 1235)

    

(Quelle: http://www.zum.de/Faecher/G/BW/Landeskunde/rhein/strassburg/)