Jüdisches Lehrhaus Göttingen Arnold Zweig Hermann Struck "Das ostjüdische Antlitz"

Home ] Gründung ] Veranstaltungen ] Presse ] Fest- und Gedenktage ] Lexikon ] Links ] Impressum ]

 

Arnold Zweig

(1887-1968)

Hermann Struck

(1876-1945)

Ab 1917 war Arnold Zweig, der 1915 als Soldat eingezogen worden war, Mitarbeiter der Presseabteilung des Oberbefehlshabers Ost. Dort kam der säkulare Jude Zweig in Kontakt mit dem Ostjudentum, das bei ihm einen bleibenden Eindruck hinterließ. In Litauen, das seit 1915 von den Deutschen besetzt war, traf er auf den Graphiker Hermann Struck, der religiöser Zionist war. Als Polen das Wilnagebiet annektierte und über die Juden blanker Terror hereinbrach, fanden sich Struck und Zweig in einer Geste anklagenden Mitleidens, die in dem gemeinsamen Werk

"Das ostjüdische Antlitz"

ihren künstlerischen Niederschlag fand.

 
"Vertieft in sein Buch, den Mund vorgewölbt aus Anteilnahme, so sitzt er mit aufgestelltem Kragen in der Sonne und liest - ein armer Kerl ohne Zweifel, dessen Leben nach der Ergänzung durch schwingende Phantasie bitter drängt. Und so sitzen sie alle einmal, die Jungen, die ganz Jungen, und stürzen sich aus der Gewöhnlichkeit aufs Schwung- und Sprungbrett des Buches. Aber sie bleiben nicht beim Lesen. Sie fahren nicht starr in bürgerlichen Geleisen. So soll es werden! rufen sie sich zu; das Leben auf der Erde soll werden wie es in den Büchern steht, frei, bunt, windbewegt, aufregend - und doch soll es uns nicht aus der Judenheit herausführen!"

Arnold Zweig zu der oben abgebildeten Zeichnung von Hermann Struck in "Das ostjüdische Antlitz", erstmals erschienen 1919. Vergleiche dazu auch, was Franz Rosenzweig am Ende seiner Bildungsschrift Zeit ist's über die notwendige Emanzipation der Juden als Juden schrieb.

 

Franz Rosenzweig "Stern der Erlösung" und Arnold Zweig "Erziehung vor Verdun"

Franz Rosenzweig im Ersten Weltkrieg

 

 

Home ] Gründung ] Veranstaltungen ] Presse ] Fest- und Gedenktage ] Lexikon ] Links ] Impressum ]